Neben dem Zuckerfest (türkisch: Şeker Bayramı und arabisch: Eid al-Fitr) am Ende des Fastenmonats Ramadan gilt das Opferfest (türkisch: Kurban Bayramı und arabisch: Eid al-Adha) ebenfalls als ein wichtiges Fest für alle muslimischen Menschen. Sie wird als Höhepunkt des Pilgermonats Hadsch gefeiert. Ähnlich wie beim Fasten ist auch das Opferfest dem Einhalten der fünf Säulen des Islam gewidmet. Bei diesem Fest erfüllt man die Vorgaben der Almosen und der Pilgerfahrt nach Mekka, die jeder Muslim einmal in seinem Leben gemacht haben soll. Wie auch beim Zuckerfest findet das Opferfest nicht an einem spezifischen Tag wie Weihnachten statt, sondern errechnet sich jedes Jahr neu aufgrund des islamischen Kalenders.
Am Tag des Opferfestes wird ein Tier geschlachtet und mit diesem Opfer an Ibrahim (Abraham) erinnert, der im Koran als erster „Gottergebener“, auf arabisch „Muslim“, bezeichnet wird. Die Abrahamserzählung der Hebräischen Bibel findet sich mit leichten Abwandlungen auch im Koran. Ibrahim wird hier aufgefordert seinen Sohn zu opfern, und der kommt dem auch gehorsam nach, worauf Gott mit einem Engel eingreift und anstelle des Sohnes (Isaak in der Hebräischen Bibel, Ismail nach islamischer Tradition) einen Schafbock als Opfer anbietet (Sura As-Saffat 37, 101-109).
Das Opferfest heute
Das Opferfest folgt auf den „Tag von Arafat“, an dem Millionen von Pilgern in der Ebene von Arafat vor Mekka einen Tag lang beten und ihren Glauben stärken. Es ist ein Akt der Dankbarkeit gegenüber Gottes Barmherzigkeit und wird ähnlich wie das Zuckerfest gefeiert. Anders ist hierbei, dass im Mittelpunkt das Teilen mit Menschen steht. In der Vergangenheit galt Fleisch als Lebensgrundlage des nomadischen Menschen. Das Opfern eines Tieres war daher eine Selbstverständlichkeit. Viele Menschen entscheiden sich daher auch heute noch ein Tier zu opfern um es dann unter bedürftigen Menschen aufzuteilen. Heutzutage wird auch oft Geld oder Kleidung gespendet um die Dankbarkeit des eigenen Wohlstands mit anderen zu teilen. Das Fest dauert 4 Tage, in denen sich die Menschen beschenken und die Zeit gemeinsam verbringen.
Wie kann man also diese Geschichte vermitteln und ein Fest feiern, bei der die Kinder mit eingebunden sind? Hier einige Tipps:
-Die Geschichte des Opferfestes hat an sich schon einen tollen Aufhänger zu Analogien im Christentum und im Judentum. Ladet die Freunde und Eltern eurer Kinder ein, um dieses Fest zusammen zu feiern.
-Für das Opferfest kann man ähnlich wie für das Zuckerfest kleine Dekorationsartikel oder ähnliche Dinge basteln und die Kinder mit einbringen. Selbst lassen sich auch kleine Gastgeschenke mit Süßigkeiten basteln.