Geschichte
Im ehemaligen Westberlin mit seinem besonderen politischen und sozialen Standpunkt entstand im sozialen Brennpunkt der eingemauerten Halbstadt, dem Bezirk Kreuzberg der Vorläufer des heutigen Vereins Türkiyemspor Berlin 1978 e.V.. Der Verein ging 1978 aus der losen Spielervereinigung „Kreuzberg Gençler Birliği“ (Kreuzberger Junge Union) hervor, die sich bis dahin dem Hobbyfußball verschrieben hatte. Hier spielten hauptsächlich Migranten türkischer Herkunft miteinander Fußball. Im Januar 1987 wurde der Verein in „Türkiyemspor Berlin e.V.“ umbenannt. Somit war auch für die Fans ein neuer Name geboren, von nun an wurde der Verein kurz „Türkiyem“ (türk.: meine Türkei) genannt. Türkiyem schaffte weiter Jahr für Jahr einen Aufstieg – von der Kreisklasse C bis in die Fußball-Oberliga. Hier spielte Türkiyem zumeist vor mehreren tausend Zuschauern und entwickelte sich in West-Berlin neben Hertha BSC und Tennis Borussia Berlin zu der dritten sportlichen Kraft.
1994 erreichte Türkiyemspor den Aufstieg in die neu eingeführte Regionalliga, schaffte es aber nicht, die Klasse zu halten und stieg 1995 in die Oberliga ab und drei Jahre später in die Berliner Verbandsliga. In der Saison 1999/2000 wurde Türkiyemspor souveräner Meister der Berliner Verbandsliga (144:31 Tore, 97 Punkte) und spielt seitdem in der NOFV-Oberliga Staffel Nord.
Wahrnehmung des Vereins
Türkiyemspor ist einer der bekanntesten Migrantenvereine der Bundesrepublik und wurde aufgrund seines sportlichen Erfolgs Aushängeschild der türkischen Gemeinschaft Berlins und des multikulturellen Bezirks Kreuzberg. FC Bayern München, Trabzonspor und Fenerbahçe Istanbul folgten bislang schon der Einladung des Vereins um Freundschaftsspiele in Berlin auszutragen. Heute gibt es Vereine, die Türkiyemspor im Namen führen, in verschiedenen Städten und Ländern wie Mönchengladbach, Wuppertal, Breuberg, Amsterdam, London, Australien und den USA. Gerade in der Phase des sportlichen Erfolges war Türkiyemspor nicht nur für türkischstämmige Migranten eine positive Identifikationsfigur. Denn Türkiyemspor bewies den Arbeitsmigranten, dass sie unter gleichen Bedingungen auch Erfolge feiern können. Der Erfolg fand auch seinen Niederschlag in der Berichterstattung der Medien. Doch der Erfolg und die öffentliche Wahrnehmung eines Migrantenvereins brachte nicht nur Freunde mit sich, so sahen sich Spieler, Funktionäre und Fans von Türkiyemspor des Öfteren massiven rechtsextremen Anfeindungen und Angriffen ausgesetzt. Einige dieser Angriffe sind unter anderem in der Ausstellung „Tatort-Stadion“ dokumentiert worden. Die rechtsextreme und verbotene Band „Landser“ verfasste ein Schmählied gegen den Verein.
Türkiyemspor bietet Mannschaftsfußball für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
Adresse: Böcklerstr. 1 | 10969 Berlin (Kreuzberg)
Tel.: 030/ 236 351 73
Fax.: 030/ 287 065 76
Email: info@youngvoicetgd.de
Website: www.tuerkiyemspor.de
Öffnungszeiten: Dienstags von 15:00 bis 18:00 Uhr